Feeds:
Beiträge
Kommentare

Gone…

Manchmal gibt es keine Brücke für verschwiegene Jahre. Dieser Blog war mein Schatzkästchen für schöne Erinnerungen, und soll es wieder werden.
Verwirrend, dass so manche Schöne eine Flut von Tränen birgt, so dass ich kaum wage, mich zu erinnern. Und gerade dann lässt sie mich nicht los.

Momentan mag ich gar nicht im Detail berichten. Nicht jetzt, und schon gar nicht hier.
Dein Dasein wurde ein Wegsein. Unumkehrbar ist der Weg, den jeder von uns einmal unabwendbar gehen muss. Ich durfte bei dir sein. Ich hab dich und deine Hand gehalten, bin soweit es nur möglich war mit dir gegangen, bis deine Seele ins Licht ging. Noch lange durfte ich deine Hand halten, so dass sie immer noch ganz warm war. So lange, dass mein Geburtstag schon angebrochen war, bevor ich sie los ließ.
Es zerreißt mich noch immer in meiner Brust, wenn ich daran denke, aber ich finde Trost darin, dass du nicht alleine sterben mußtest.

Ich hoffe, deine Mama hat noch am Waldrand auf dich gewartet. Und ich hoffe, dass du es tust, wenn ich  den Weg gehen muß!

Bis es soweit ist, will ich noch ganz viele kleine Glühwürmchenerinnerungen erkennen und sammeln, und hoffentlich die dunkle Leere, die von dir blieb, füllen und erhellen.

 

Leuchtspuren

Es war gestern abend. Nach einem schwülwarmen abend saß ich in meinem Kangoo an der Stierstädter Heide, ließ den stressigen Tag an meinem Lieblingsplatz ausklingen, während es langsam dunkel wurde. Ein paar späte Spaziergänger waren mit ihren Hunden vor einiger Zeit auf dem Heimweg an mir vorbei gekommen; sie beleuchteten ihren Weg mit kleinen LED Lämpchen. Etwa eine gute halbe Stunde vor Mitternacht, es war inzwischen so gut wie dunkel, so dunkel eine Sommernacht halt werden kann, als ein grüner Lichtpunkt frontal auf mich zukam. Ich sah gerade eine Tatortfolge auf meinem Smartphone. Deswegen erschrak ich zunächst, weil ich dachte, da kommt eine Person mit Taschenlämpchen aus der Heide auf mich zu.

Aber dann erfüllte sich mein Herz mit großer Freude, denn was da auf meiner Frontscheibe landete war….. ein Glühwürmchen!!!!

Was für ein fantastisches Geschenk vom Universum! So eine Freude! Ich hab noch eine halbe Stunde lang Glühwürmchen in der Luft tanzen sehen, hab mit meiner eigenen kleinen Lampe kleine Lichtsignale gesendet – und prompt Antwort von den kleinen Hochzeitskandidaten erhalten.

Ach das war sooooo schön – und hat mich nach über einem Jahr Blog-Abstinenz an meinen Blog erinnert. Wie konnte ich den bloß so dermaßen vergessen…?

20150508_090149

Weisheit…

…kommt mit dem Alter, sagt man. Vielleicht ist da was dran. Schade bloss, dass jüngere Menschen so ungern hinhören (mich eingeschlossen!).

Noch 83 Tage bis zur fünften Null.

Sète, ici Sète!

Sète, das ist mein persönliches Tor in den Urlaub. Nie vergess ich diese Nachtzugfahrt. Ich lag wach in der Koje (Mutti und ich hatten das Glück, das Abteil ganz für uns zu haben), und beobachtete die Veränderung der Landschaft und der Architektur der Ortschaften, durch die wir sausten. Immer schon konnte ich es bei Urlaubsreisen kaum erwarten, wenn an Raststätten aus Gras Sand und aus mitteleuropäischen Bäumen vor allem Pinien wurden. Sète ist auch so eine Veränderung.
Es muss so ungefähr 3 oder 4 h morgens gewesen sein, als der Zug dort längeren Aufenthalt hatte. Ich glitt (Ha! damals konnte ich das noch – gleiten…) aus meiner Koje (Nochmal ha! Damals liessen sich Zugfenster noch öffnen) und hörte die für Fronkreisch charakteristische Zugansage. „Dim-dam-dum“… „Sete – ici Sete“ und dann das blabla über Anschlüsse etc. – glaube ich zumindest, denn Französisch ist nicht mein bestes Schulfach gewesen. Genauer gesagt, war keines meiner Schulfächer – bis auf Kunst – mein bestes Fach, aber das ist eine andere Geschichte.
Lustig fand ich, dass diese Ansage erfolgte, obwohl weit und breit keine Reisenden sehen konnte. Bis auf einen Stationsbeamten, der sich mit einem jungen Kollegen leidenschaftlich unterhielt. Mannomann, ich kann nur sagen, der Jüngere sah verdammt guuuut aus. Ich hab mich spontan verknallt. Dieses volle Haar, dunkle Augen. Und dieser Mund, und diese Mimik während er sprach… seither lebe ich in der festen Überzeugung, das Französisch die mit Abstand erotischste Sprache ist. Das Schicksal (wohl eher der Fahrplan) meinte es gut mit mir, denn der Aufenthalt in Sète Bahnhof zog sich wie schon erwähnt in die Länge.

Ich klebte am offenen Zugfenster und lauschte der Sprache und genoss diesmal nicht nur die südfranzösische Architektur der Gebäude…

Auch die salzhaltige laue Nachtluft, die man nicht nur atmen, sondern förmlich schmecken konnte, sind mir unvergesslich im Gedächtnis geblieben, so sehr, dass ich noch immer mein Herzklopfen spüren kann, wenn mir diese Momente wieder einfallen.

Ja und das alles gehört zu den schönen Erinnerungen meines Lebens. Also ein echter schöner glühwürmchen-Moment, den ich festhalten will. Viel zu wenig solcher Momente gab es in letzter Zeit – oder ich hab sie vielleicht nur nicht erkannt…

So… so…

image

…so ’nen untergang aber auch!

Wie gut es hier riecht. Vor 2 Stunden hat sich der Himmel kaskadenartig mit Wucht erleichtert. Jetzt liegt die kleine Heidelandschaft am Rande von Oberursel im Abendlicht, und ein wunderbares Aroma breitet sich aus. Es riecht nach Sommerregen und nassem Laub, warmem Sand und trockenem Gras. Ausser ein paar entfernten Spaziergängern und Hundebesitzern ist es so herrlich still, dass man verirrte Regentropfen durch das Laub tröpfeln hört, bis sie mit einem flüsternden Seufzer im sandigen Boden versinken.
Ruhig liegt sie da, die Heide. Geradezu entspannt und erholt, nach dieser kalten Himmelsdusche, die auf glühendheiße Tage in strahlender Sonne folgte.

Und irgendwoher aus meiner Erinnerung pule ich als passenden Soundtrack Andreas Vollenweiders Harfenklänge hervor. Wie großartig hat er mit XXXXX diese Sommergewitterstimmung mit seinem Instrument eingefangen!

Heute war ein guter Tag.

Noch da…

Irgendwie gab es eine ziemliche Zeit lang nichts wirklich erinnernswertes – abgesehen von meinen 4 Wochen Australien im letzten Jahr. Aber Australien – obwohl schon mal dort gewesen – liess mir nicht die Zeit zum Schreiben. Australien? Naja eigentlich die Freunde dort, zwischen Wiedersehensfreude und Alltagsfrust… So kann es geschehen, dass man sich selbst die Zeit nicht nimmt, um nicht egoistisch zu scheinen. Und manche Begebenheit entsprach nun mal nicht den Leitgedanken dieses Blogs, meine Schatulle voll schöner Erinnerungen zu sein.

Später dann im Sommer musste Burlebutz in die Tierklinik, Diagnose Knochenkrebs, der bereits in die Lunge und sicher auch andere Organe gestreut hatte. Schon beim blossen Anblick konnte man erkennen, dass ihm nicht  mehr Leben zuteil werden sollte, und ihm nur Tage oder auch Wochen blieben, zu schmerzvoll, zu appetitlos, um Nahrung aufzunehmen, zu kraftlos, um zu trinken. Mir blieb eigentlich keine Wahl, ich musste ihn nach nur 3 Jahren bei mir, gehen lassen.
In meiner Panik, schon wieder in Trauer zu versinken, hatte ich mich mit Surfen auf Tierheim Webseiten abgelenkt, und dort umgesehen.  Als Burli in meinen Armen eingeschlafen war, brach ich fast umgehend ins web auf, und sah mich in Tierheimen in der Umgebung nach einem neuen Spielkameraden für Harlekin und einem samtpfötigen Trostpflaster für mich um.  Arrogantes Tierheimpersonal brachte mich dann dazu, mich auf dem „freien“ Markt umzuhören, und ich fand dort eine kleine Handvoll Katerchen, das ich Oskar taufte und in meine kleine Mensch-Tier-Familie mit brachte. Natürlich wieder rot getigert – ich hab nunmal eine Schwäche für rote Kater.

Zu diesem Zeitpunkt war der Glühwürmchenblog fast vergessen – Asche auf mein Haupt. Doch ich  möchte ihn nicht schliessen. Mal sehen, ob es mir gelingt, ihn mit Erinnerungsfetzen von Australien und Erinnerungen aus dem letzten Jahr gelingt, neues Leben einzuhauchen. Zumindest technisch gut gerüstet mit einem ersehnten iPad sowie einem Smartphone, dass mein eigener und höchstpersönlicher Hotspotzugang ins www wonderland ist. Nun kann ich eigentlich nahezu umgehend bloggen, wann immer ein Glühwürmchenfunkeln mein persönliches Dunkel erhellt.

image

Plitscheplatsch

Wieviele Male, seit ich google maps kenne, ich die Lagune in Redciffe dort „besucht“ und davon geträumt habe, darin zu schwimmen,läßt sich gar nicht zählen. Heite habe ich mir diesen Traum erfüllt. Ja, es ist Winter hier in Down Under. Und zugeben, das Wasser ist ein wenig… Sagen wir frisch. Aber nach wenigen Metern spürt man keine Kälte mehr. Bin ja gut gepolstert. Ich lasse mich eine Weile auf dem Rücken treiben und genieße den Blick auf strahlend blauen, klaren Himmel. Als ich mir bewusst werde, dass ich im erfrischenden Wasser der Lagune schwimme und da oben im All irgendwo der Satelit schwebt, dessen Bilder ich dann im Internet lediglich betrachten konnte, falle ich in ein gackerndes Gelächter. Ich bin der glücklichstensch der Welt! image

…wo ist die Zeit geblieben?!?!? 11 Jahre fühlen sich an, als wären es allerhöchstens 11 Tage gewesen.

Es hilft alles Verstecken nichts. Der Wombat durchschaut mich, ganz und gar. Er leuchtet meine dunkelsten Winkel aus, die ich selbst vor mir versteckt gehalten habe. Aus lauter Angst vor neuen Demütigungen lasse ich kaum noch jemand an mich heran. Ja selbst den Wombat wollte ich nicht durch mein Seelentor lassen. Er lässt jedoch nicht locker,sieht tief in mich hinein, stöbert und kramt in mir herum, ich fühle mich so… GLÄSERN.

Noch während mir das passende Wort einfällt, wird mir klar: sie ist wieder da…

Ich bin wieder Gwydrin